Anfangsgottesdienst der 2.-4. Klassen am 28.09.2011

 
       
             
             
 

Es war einmal ein König, der herrschte über ein großes Reich. Als er älter wurde, machte er sich Gedanken über seine Nachfolge. Er hatte sieben Söhne. Aber diese Söhne lagen ununterbrochen im Streit miteinander. Sie stritten darum, wer von ihnen die beste Fähigkeit besäße:

Der erste Sohn war sehr stark. – Er besiegt im Zweikampf jeden.
Der zweite konnte schnell laufen. – Keiner war schneller als er.
Der dritte konnte gut rechnen. – Er kümmerte sich um die Kasse.
Der vierte konnte gut sprechen. – Wenn er etwas erklärte, verstanden alle, was er sagte.
Der fünfte konnte gut schreiben. – Er schrieb Briefe und die Chronik des Königreichs.
Der sechste konnte wunderschön singen. – Wenn er sang hörten alle zu und freuten sich.
Der siebte Sohn war sehr klug. – Kein Lexikon konnte mit seinem Wissen mithalten.

Der König liebte jeden von ihnen und war stolz darauf, was sie alles konnten. Doch immer wieder bedrängten ihn die sieben Söhne und fragten: „Vater, wer von uns ist der Beste? Vater, ich bin doch der Wichtigste, oder?“ So ging das tagein, tagaus. Die Söhne stritten und der Vater war sehr verzweifelt.

Schließlich ließ er sie alle in den Thronsaal rufen. Er hatte sieben Stäbe zu einem Bündel geschnürt. „Seht ihr dieses Bündel mit Stäben?“, fragte er die Söhne. „Du, mein erster Sohn, der stärkste Mann im Land, versuche dieses Bündel durchzubrechen!“ Der Sohn krempelte die Ärmel hoch, nahm das Bündel und versuchte es durchzubrechen. Er versuchte es wirklich. Er strengte sich fürchterlich an. – Aber … er schaffte es nicht! Das Bündel hielt!

„So ist es, wenn ihr zusammenhaltet!“, sagte der König. Aber dann löste er das Band, das das Bündel zusammenhielt und brach jeden Stab einzeln durch.

                                                                                                              Laura Walser