Capitombolo? Purzelbaum und Selbstbehauptung – wie geht das zusammen?

Ganz einfach: Capitombolo heißt im Italienischen Purzelbaum und ist der Ausdruck von Unbeschwertheit, Energie, Beweglichkeit; die Voraussetzung für mutiges, selbstbewusstes Auftreten und zivilcouragiertes Verhalten
Fragt man mal Kinder, wie sie sich „den fremden, bösen Mann“ vorstellen vor dem die Eltern warnen, dann wird er als großer, kräftiger, dunkelhaariger Typ mit Vollbart beschrieben. Jedoch kommen die allermeisten Täter aus dem Nahbereich der Kinder und sie verstehen es, sich auf geschickte Art und Weise „bekannt und vertrauenswürdig“ zu machen. Und schon passt das von Eltern aufgezeigte Szenario „Geh mit keinem Fremden“ nicht mehr.
Der beste Schutz dagegen, Opfer von Straftaten zu werden, sind eine ausgeprägte Handlungssicherheit und ein stabiles Selbstbewusstsein. Das gilt nicht nur im Bereich der Sexualstraftaten, sondern für die meisten Straftaten.
Täter suchen Opfer und keine Gegner. Besonders bei Kindern, die körperlich der Kraft eines Erwachsenen deutlich unterlegen sind, ist dieses Selbstbewusstsein wichtig.
Mit „Aufgschaut“, einem von der Polizei entwickelten Selbstbehauptungskurs, inhaltlich Capitombolo sehr ähnlich, arbeiteten die Schülerinnen und Schüler der GS Camerloherstraße bereits das ganze Schuljahr über mit ihren Lehrerinnen daran.
Zum Abschluss bot die Schule nun interessierten Eltern die Möglichkeit sich in dieser schweren Problematik neue Sichtweisen zu eröffnen, alternative Verhaltensweisen kennenzulernen, mit alten Missverständnissen aufzuräumen, einige Aha-Effekte zu erleben, das Gefühl zu bekommen, nicht hilflos da zu stehen sowie Möglichkeiten im Umgang mit der Thematik sexueller Missbrauch und Optionen zur Bewältigung dargelegt zu bekommen.

Cecily French (Dipl.-Psych.) und Christine Findeisen (Dipl.-Soz.)
von Capitombolo führten am 16. Juli 2008 den Elternabend durch. In den folgenden zwei Wochen fanden dann das Kindertraining und die Einzelfeedbackgespräche mit den Eltern statt.

Nicht nur die Kinder waren begeistert, sondern auch deren Eltern.
"Die Kinder sind bei Capitombolo dazu ermutigt worden, auch mal „NEIN“ sagen zu dürfen. Auch den Kindern versteckte Gefahren aufzuzeigen und das Vertrauen zu den Eltern zu stärken fand ich sehr gut. Aktionen wie Capitombolo sind ein weiterer Schritt, unsere Kinder auf die Erwachsenenwelt vorzubereiten und zu festigen.“ ( Frau Angelika Peschl )

„Ich finde es sehr gut, dass es für die Schüler in der Camerloher Grundschule
die Möglichkeit gab, am Capitombolo Training teilzunehmen. Es
gibt den Kindern Ansatzpunkte für ein selbstbewusstes und souveränes
Auftreten, das in brenzligen Situationen entscheidend ist. “ ( Frau Gabi Irlbacher)

„Mein Matthias erzählt begeistert von Capitombolo und will unbedingt weitermachen! Er schafft es nun auch, sich gegen seinen großen Bruder abzugrenzen.“  ( Frau Kienast )
„ Meine Tochter erzählte haargenau alles, was sie bei Capitombolo gelernt hat.
Sehr gut fand ich den Informationsabend für die Eltern. So können wir mit den neuen Reaktionen unserer Kinder besser umgehen, sie verstehen  und auch das Umfeld darüber informieren.“ ( Frau Weber-Thedy )

Und was sagen die Kinder dazu? Ein einstimmig begeistertes : „Toll!!!!!!!!! “und  halten ihre Urkunden hoch.